Die Herrnhuter in Deutschland
Die Evangelische Brüder-Unität ist eine ökumenisch offene Kirche. Der Name leitet sich vom lateinischen »Unitas Fratrum« ab. Die Kirche entstand Mitte des 15. Jahrhunderts und hat ihre Wurzeln in der böhmischen Reformation. Anfang des 18. Jahrhunderts kam es in Herrnhut (Oberlausitz) zur Neugründung unter Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Der Name »Herrnhuter Brüdergemeine« weist auf diesen Ursprungsort hin.
Die Brüder-Unität ist der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angegliedert, viele ihrer Mitglieder gehören zugleich auch der evangelischen Kirche an, außerdem ist die Herrnhuter Brüdergemeine Gastmitglied in der Vereinigung evangelischer Freikirchen. Die Brüder-Unität hat keine eigenen Bekenntnisschriften verfasst – sie bekennt mit den anderen Kirchen den Auferstandenen Jesus Christus.
Bekannt ist die Brüder-Unität unter anderem für die Herausgabe der Losungen, einem seit 1731 in ununterbrochener Folge erscheinenden Andachtsbuches.
In Deutschland ist die Herrnhuter Brüdergemeine mit etwa 6.000 Mitgliedern in 16 Gemeinden präsent: Bad Boll, Berlin, Cottbus, Dresden, Düsseldorf, Ebersdorf, Frankfurt am Main, Forst, Gnadau, Hamburg, Herrnhaag, Kleinwelka, Königsfeld (Schwarzwald), Neuwied, Niesky, Zwickau.
Die Herrnhuter weltweit
Als Folge der ausgedehnten Missionstätigkeit hat sich die Brüder-Unität weltweit verbreitet. Mittlerweile sind aus dieser Arbeit der Brüdergemeine selbständige Kirchen gewachsen, die sich heute in 19 sogenannte Provinzen gliedern. Je nach Sprachraum weist die internationale Namensgebung auf die Herkunft aus Mähren hin – Moravian Church, lglesia Morava, Eglise morave.